Wie funktioniert eine Bronchoskopie beim Pferd?
Bronchoskopie beim Pferd: Der Ablauf
Zuerst bekommt das Pferd eine leichte Sedierung. Diese sorgt nicht nur dafür, dass das Pferd ruhig bleibt, sondern lindert auch den Hustenreiz, welche die Bronchoskopie verursachen kann. Anschließend wird das flexible Endoskop in die Nüstern des Pferdes eingeführt und von dort aus in die oberen Atemwege geschoben. Durch die im Endoskop verbaute Kamera kann der Tierarzt den Zustand der oberen Atemwege bis zur Aufteilung der Luftröhre in die Hauptbronchien beurteilen. Dabei wird genau auf das Vorhandensein von Schleimhautveränderungen wie Rötungen und Schwellungen geachtet. Auch ob und wieviel Schleim in den Atemwegen vorhanden ist, kann hier beurteilt werden.
Im Zuge der Bronchoskopie wird zudem oft eine Probe des Tracheobronchialsekretes (TBS) entnommen. Werden Probleme in den tiefen Atemwegen vermutet, kann zudem eine bronchoalveoläre Lavage (BAL) erfolgen. Dabei wird die Lunge mit 250–500 ml Kochsalzlösung gespült und diese Spülproben anschließend wieder abgesaugt.
Auswertung der Bronchoskopie im Labor
Doch was heißen die ganzen Werte genau und was wurde eigentlich untersucht? Wir haben es einmal für Dich aufgeschlüsselt:
Was ist der Unterschied zwischen TBS und BAL?
Die Bronchoalveoläre Lavage wird durchgeführt, um Proben aus den sonst kaum zugänglichen, kleinen Alveolen zu erhalten. Besonders bei chronischen, nicht-infektiösen Erkrankungen ermöglicht die BAL eine bessere Diagnostik und beispielsweise die Differenzierung zwischen verschiedenen Schweregraden von Equinem Asthma.
Da TBS und BAL bei Pferden aus verschiedenen Regionen der Lunge gewonnen wurden, sind ihre Referenzwerte nicht vergleichbar, sondern müssen individuell betrachtet werden.
Was sind die Referenzwerte für Tracheobrochialsekret beim Pferd?
Diese Tabelle dient nur zur ersten Einordnung. Bespreche die Laborergebnisse immer erst bei Deinem Tierarzt und hole Dir im Zweifel eine zweite Meinung (z.B. bei unserer Lungensprechstunde)
| Referenzwert |
Anteil neutrophiler Granulozyten | <20-30% |
Alveolarmakrophagen | In geringer Menge vorhanden |
Eosinophile Granulozyten | 0-2% |
Respiratorsche Epithelzellen | Nicht oder kaum vorhanden |
Blastisch aktivierte Epithelzellen | Keine |
Curschmann-Spiralen | Keine |
Charcot-Leyden-Kristalle | Keine |
Mastzellen | <2% |
Extrazelluläre Erreger | Nicht oder kaum vorhanden |
Tumorverdächtige Zellen | Keine |
Gesamtzellzahl | <106 Zellen/ml |
Was sind die Referenzwerte für eine BAL beim Pferd?
Diese Tabelle dient nur zur ersten Einordnung. Bespreche die Laborergebnisse immer erst bei Deinem Tierarzt und hole Dir im Zweifel eine zweite Meinung (z.B. bei unserer Lungensprechstunde)
| Referenzwert |
Anteil neutrophiler Granulozyten | <5% (Pferde unter 5 Jahre) bzw. <15% (ältere Pferde) |
Anteil unveränderter Alveolarmakrophagen | 30-60% |
Eosinophile Granulozyten | <0,7% |
Respiratorsche Epithelzellen | Nicht bis kaum vorhanden |
Blastisch aktivierte Epithelzellen | Keine |
Curschmann-Spiralen | Keine |
Charcot-Leyden-Kristalle | Keine |
Mastzellen | <2% |
Extrazelluläre Erreger | Keine |
Tumorverdächtige Zellen | Keine |
Lymphozyten | 30% |
Dann ist die Lungensprechstunde bei Dr. Sommerfeld das Richtige für Dich: Hier berät Dich unsere Tierärztin fernab von Stallhektik und Alltagsstress kompetent zu Deinen Fragen und den nächsten Schritten bei der Versorgung Deines Hustenpferdes.