In der Fesselbeuge ist eine Kruste zu sehen, die auf Mauke hinweist. Mauke ist eine Dermatitis beim Pferd.

Hautprobleme in der Fesselbeuge

Mauke verstehen und vorbeugen

Mauke, auch als Fesselekzem bekannt, kann die Haut und Gesundheit Deines Pferdes stark belasten. Dieser Artikel gibt Dir einen umfassenden Überblick über die Ursachen, Symptome und Behandlungsstrategien für diese häufige Hauterkrankung.


Mauke ist eine Dermatitis, also eine Entzündung der Haut, die häufig die Fesselbeugen von Pferden betrifft und deswegen auch als Fesselekzem bekannt ist. Diese Erkrankung kann sich in verschiedenen Schweregraden zeigen, von milden Hautreizungen bis hin zu schweren Entzündungen mit schmerzhaften Wucherungen. Um so wichtiger ist es, die Hautgesundheit Deines Pferdes genau im Blick zu haben und zu unterstützen.


Mauke tritt vorwiegend bei schweren Pferderassen wie Kaltblütern und bestimmten Pferderassen wie Irish Cobs und Friesen auf, kann jedoch jedes Pferd betreffen. Auch Pferde mit weißen Beinen sind, aufgrund der fehlenden Pigmentierung der Haut, oft anfälliger.

Ursachen und Risikofaktoren

Mauke ist ein komplexes Syndrom, das durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden kann. Ein häufiges Risiko ist die Belastung der Haut durch feuchten und matschigen Boden. Dauerhafte Nässe fördert die Entstehung von Hautentzündungen, da die Haut aufweicht und anfälliger für Verletzungen und Infektionen wird. Ist die Hautbarriere erst einmal geschwächt, haben bakterielle Infektionen (z.B. Staphylococcus aureus, Dermatophilus congolensis), Pilze (Trichophyton equinum) oder Milben (Chorioptes spp., Herbstgrasmilben) leichtes Spiel. Auch allergische Reaktionen und genetische Prädispositionen können zur Entstehung von Mauke beitragen.


Mauke kann auch als Begleiterscheinung unterschiedlicher Krankheiten auftreten. Stoffwechselstörungen oder Mangelerscheinungen, die beispielsweise durch eine unzureichende Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen hervorgerufen werden, können zum Ausbruch von Mauke führen. So gelten Mängel an Zink und Mangan als wichtige Faktoren.


Ebenso kann eine geschwächte Immunabwehr oder Erkrankungen von Leber, Darm oder Nieren die Ursache sein. Deshalb ist es wichtig, bei der Fütterung auf essenzielle Nährstoffe zu achten, um das Immunsystem gesund zu erhalten. Gleichzeitig gilt es, eine Überversorgung beispielsweise von zu viel Eiweiß, Zucker und Stärke zu vermeiden. 

Symptome von Mauke beim Pferd

Die Symptome von Mauke variieren je nach Stadium und Dauer der Erkrankung. Unterschieden wird hier in drei Schweregrade:


Milde Form: Die häufigste Form mit haarlosen Stellen, Rötungen, Schwellungen, Juckreiz, ggf. schmerzhaft.


Exsudative Form: Hierbei handelt es sich um eine feuchte, entzündlich-krustige Hautdefekte mit Haarverlust Juckreiz und Schmerzen.


Chronisch Proliferative Form: Bei diesem Grad handelt es sich um die weithin als Warzenmauke oder Raspe bekannte und fortgeschrittene Verlaufsform. Verhornt die Haut, können warzenartige Wucherungen und Schwielen entstehen, die den Lymphabfluss beeinträchtigen und zu hochgradigen Schwellungen der Gliedmaßen führen können. Wird sie nicht oder nur unzureichend behandelt, können Lahmheiten, eitrige Entzündungen und starke Schmerzen die Folge sein.


Häufiger Verlauf:

Rötung und Schwellung: Die Haut in der Fesselbeuge wird gerötet und geschwollen.


Rissige und schuppige Haut: Die Haut zeigt Risse und Schuppenbildung, die oft von Juckreiz begleitet werden.


Krustenbildung: Mit fortschreitender Entzündung bilden sich Krusten, die durch Verkleben der Haare entstehen.


Sekretabsonderung: Eiterartige oder seröse Sekrete können auftreten, die die Haut weiter schädigen.


Behandlung:

Die Behandlung von Mauke erfordert eine gezielte Vorgehensweise, um die Symptome zu lindern und die Ursache der Erkrankung zu beheben. Hierzu gehören:

Reinigen: Zunächst sollte die betroffene Haut gründlich gereinigt werden, um Schmutz, Krusten und abgestorbene Hautzellen zu entfernen. Dies kann mit milden antiseptischen Lösungen oder speziellen Pferdeshampoos erfolgen.

Trocknen: Eine gründliche Trocknung der Fesselbeuge ist wichtig, um eine erneute Feuchtigkeitsansammlung zu verhindern.

Cremen: Nach der Reinigung kann es sinnvoll sein, antibakterielle und pflegende Cremes oder Salben aufzutragen, um die Heilung zu fördern. Rückbefeuchtende Produkte zur Versorgung der Haut, wie beispielsweise die bitopEQUI® SKIN Silver, bieten sich besonders gut an. Die Spezialpflege enthält den antibakteriellen Naturstoff Silber, den Immunbooster Zink, den vitalisierenden Zellschutz Glycoin® natural und das bewährte Stressschutzmolekül bi-medEctoin® zum Schutz und zur Langzeitbefeuchtung der Haut


Regelmäßige Pflege: Die Haut sollte regelmäßig auf Anzeichen von Verschlechterung überwacht werden. Eine regelmäßige Fellpflege, einschließlich des Zurückschneidens überschüssiger Haare, kann die Belüftung der Haut verbessern und Feuchtigkeitsansammlungen reduzieren.


Veterinärmedizinische Unterstützung: In schweren Fällen oder bei chronischer Mauke kann eine tierärztliche Untersuchung notwendig sein. Der Tierarzt kann zusätzliche Behandlungsoptionen wie antibiotische oder entzündungshemmende Medikamente empfehlen.

Neben der Symptom-Behandlung ist es essenziell, die Ursache von Mauke herauszufinden, um der Erkrankung die Grundlage entziehen zu können. 

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Prävention:

Zur Vermeidung von Mauke sind einige präventive Maßnahmen empfehlenswert:


Stallhygiene: Eine saubere und trockene Stallumgebung ist entscheidend. Nasse Einstreu sollte regelmäßig gewechselt und Feuchtigkeit vermieden werden.


Trockene Untergründe: Der Kontakt des Pferdes mit matschigen oder schlammigen Böden sollte minimiert werden, besonders in feuchten Jahreszeiten.

Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung kann das Immunsystem stärken und Hautprobleme vorbeugen. Vitamine und Mineralstoffe sind besonders wichtig für die Hautgesundheit.


Vermeidung von Reizstoffen: Neue Pflegeprodukte oder Einstreu sollten auf mögliche allergische Reaktionen getestet werden.


Ein frühzeitiges Erkennen und die gezielte Behandlung von Mauke sind entscheidend, um die Hautgesundheit des Pferdes zu erhalten und schwere Komplikationen zu vermeiden. Durch präventive Maßnahmen und eine sorgfältige Pflege der betroffenen Hautstellen können viele Probleme effektiv gemindert werden. Bei anhaltenden oder schwerwiegenden Fällen sollte immer ein Tierarzt konsultiert werden, um eine optimale Betreuung und Behandlung sicherzustellen.

Weiterführende Informationen: 

Cavallo (2023): Mauke bei Pferden.


Ehorses: Verschiedene Arten der Mauke beim Pferd


Tierarztpraxis Dr. Groth (2023): Mauke beim Pferd


Kaiser‐Thom, S., Hilty, M., Ramseyer, A., Epper, P., & Gerber, V. (2022): "The relationship between equine pastern dermatitis, meteorological factors, and the skin microbiota." Vet Dermatol.


Akucewich, L. H., & Yu, A. A. (2022): "Equine Pastern Dermatitis: Diagnosis and Treatment." Journal of Equine Veterinary Science


Scott DW, Miller WH. (2011) Equine Dermatology, 2nd edition


Dave Rendle BVSc Cert EM (Int Med) DipECEIM MRCVS (2015), Mud Fever (Pastern Dermatitis) National Animal Disease Information Service