Inhalation von Pferden im Winter: 

Wichtige Tipps und Empfehlungen

Der Winter ist für viele Pferdebesitzer eine Herausforderung, insbesondere wenn es um die Pflege der Atemwege geht. Kalte Luft, erhöhte Luftfeuchtigkeit, Zugluft oder erhöhte Staub- und Pilzsporenbelastung im Stall können Atemwegsbeschwerden verschlimmern und weitere Probleme hervorrufen. Die Inhalationstherapie ist eine effektive Möglichkeit, um die Atemwege Deines Pferdes auch im Winter zu unterstützen – und mit den richtigen Maßnahmen ist sie auch bei niedrigen Temperaturen problemlos möglich. In diesem Blogartikel erfährst Du, wie Du Mesh- und Ultraschall-Inhalatoren effektiv im Winter einsetzen kannst und was Du beachten solltest.

Warum ist die Inhalation auch im Winter wichtig?

Sinkende Temperaturen und wechselhaftes Wetter können das Risiko für Atemwegsprobleme erhöhen. Oft ist das Immunsystem in der kalten Jahreszeit anfälliger für akute Infekte, aber auch die Symptome bereits vorhandener und chronischer Erkrankungen, zum Beispiel von Equinem Asthma, können sich verschlimmern.


Zusätzlich ist die Belastung durch Staub, Schimmelsporen und Ammoniak in Stallgebäuden häufig höher, da Fenster und Türen geschlossen bleiben. Diese Faktoren können die Atemwege erheblich belasten und das Risiko von Atemwegsbeschwerden erhöhen.


Die Inhalation bietet auch im Winter gezielte Unterstützung, indem sie Wirkstoffe aus Medikamenten oder alternative Lösungen direkt an die entzündeten oder gereizten Bereiche der Atemwege bringt.


Regelmäßige Inhalationen helfen nicht nur, akute Beschwerden zu lindern, sondern unterstützen auch langfristig bei chronischen Problemen. Doch was muss bei der Inhalation im Winter beachtet werden?

Mesh- und Ultraschall-Inhalatoren 

Für die Inhalation von Pferden sind zwei Inhalatortypen besonders beliebt: Mesh- und Ultraschall-Inhalatoren. Die Unterschiede und Vorteile beider Technologien erklären wir Dir detailliert in unserem Blogartikel „Inhalatoren für Pferde im Vergleich“


Im Winter gibt es bestimmte Aspekte, die Du bei der Verwendung beider Geräte berücksichtigen solltest.

Mesh-Inhalatoren

Mesh-Vernebler arbeiten mit einer vibrierenden Membran, die die Inhalationsflüssigkeit in feine Aerosole umwandelt. Diese Geräte erzeugen besonders kleine Partikel (oft unter 4 µm), die tief in die Atemwege vordringen können. Sie sind meist akkubetrieben, was ihre Handhabung und Flexibilität erleichtert.


Wichtige Punkte zur Nutzung im Winter:


• Vorwärmen des Geräts: An kalten Wintertagen solltest Du Dich darauf einstellen, dass die Vernebelungszeit länger dauern kann. Bevor Du den Mesh-Inhalator einsetzt, ist es deshalb eine gute Idee, den Vernebler leicht vorzuwärmen. Du kannst ihn vorher zum Beispiel mit einem Handwärmer zusammen in Deine Jackentasche stecken.

• Lagerung bei Raumtemperatur: Lagere den Vernebler und die Inhalationslösungen immer an einem Ort mit gemäßigten Temperaturen, um Frostschäden zu vermeiden.

• Regelmäßige Reinigung: Mesh-Inhalatoren müssen grundsätzlich regelmäßig gereinigt werden, da die Membran verstopfen kann. 

Ultraschall-Inhalatoren

Ultraschall-Inhalatoren nutzen hochfrequente Schwingungen, um Lösungen mithilfe einer Keramikplatte und einer Kontaktflüssigkeit in feinen Nebel umzuwandeln. Stationäre Ultraschallvernebler müssen an eine Stromquelle angeschlossen werden und sind über einen Schlauch mit der Maske verbunden.Es gibt jedoch auch mobile Ultraschall-Inhalatoren. Ultraschallvernebler gelten auch bei niedrigen Temperaturen als wetterbeständig.

Besonderer Hinweis für den Wintereinsatz:

• Frostschutz: Achte darauf, dass die Kontaktflüssigkeit im Ultraschallgerät nicht einfriert, da dies zu Schäden am Gerät führen kann. Entleere das Gerät nach der Nutzung oder lagere es an einem warmen Ort.

• Betriebstemperatur: Die Ultraschalleinheit des Geräts bringt die Flüssigkeiten innerhalb weniger Minuten auf Betriebstemperatur. Bei sehr niedrigen Temperaturen kann die Nebelproduktion in den ersten Minuten jedoch etwas geringer ausfallen. Bei sehr kalten Temperaturen kann es außerdem hilfreich sein, lauwarme Kontaktflüssigkeit zu verwenden. 

Tipps zur Inhalation von Pferden bei Kälte

Die richtige Vorbereitung und Durchführung der Inhalation im Winter ist entscheidend, um die Gesundheit deines Pferdes zu schützen und die Therapie effektiv zu gestalten. Hier sind einige Tipps für Dich: 

Inhalationsflüssigkeiten und Medikamente frostsicher lagern

Achte darauf, dass Inhalationsflüssigkeiten und Medikamente bei Raumtemperatur gelagert werden. Wenn Inhalationslösungen oder Medikamente einfrieren, kann dies ihre chemische Zusammensetzung und Wirksamkeit verändern. Durch das Einfrieren können sich die Inhaltsstoffe entmischen oder zersetzen, was dazu führt, dass die Lösung nicht mehr die gewünschte therapeutische Wirkung erzielt. Zudem kann das Einfrieren zu Kristallbildung führen, die beim Auftauen die Stabilität und Homogenität der Lösung beeinträchtigen kann. Daher sollten gefrorene Inhalationslösungen nicht mehr verwendet werden, da ihre Sicherheit und Wirksamkeit nicht mehr gewährleistet sind.

Vorwärmen des Inhalators

Bevor du mit der Inhalation beginnst, kannst Du den Mesh-Vernebler anwärmen. Eine einfache Methode ist, ihn unter Deine Jacke oder in die Tasche zu stecken, um ihn mit Deiner Körperwärme vorzuwärmen. Dies verbessert die Leistung des Geräts und sorgt für eine gleichmäßige Vernebelung. Ultraschall-Vernebler müssen nicht angewärmt werden. Ist es sehr kalt, kann es sinnvoll sein, die Kontaktflüssigkeit lauwarm zu verwenden. 

Regelmäßige Kontrolle und Pflege der Geräte

Die regelmäßige Reinigung und Kontrolle deines Inhalators sind unerlässlich, um eine optimale Leistung zu gewährleisten. Dies ist besonders im Winter wichtig, da kalte Temperaturen Deinem Gerät zusetzen können. 

Wärme für Dein Pferd 

Wenn Dein Stall über ein Solarium verfügt, kann es sinnvoll sein, dieses während der Inhalation zu nutzen. Die Wärme des Solariums entspannt die Muskulatur Deines Pferdes und erhöht die Körpertemperatur, was die Durchblutung fördert.


Speziell gefüllte Wellnessdecken können eine Alternative zum Solarium darstellen. Sie kommen ohne Stromquelle aus, da sie sich durch die Körperwärme des Pferdes selbst erwärmen und diese zurückgeben.


Ob es sinnvoll ist, Dein atemwegserkranktes Pferd generell einzudecken, kannst du in unserem Blogartikel "Atemwegserkrankte Pferde eindecken" nachlesen. 

Zusammenfassung: Die Vorteile der Inhalationstherapie im Winter

Die regelmäßige Inhalationstherapie bietet auch im Winter zahlreiche Vorteile, da sie effektiv Schleim löst, die Atemwege befeuchtet und Reizungen reduzieren kann. Darüber hinaus unterstützen Lösungen wie die bitopEQUI LUNG Complete die Lungenfunktion und helfen, die  Atemwege vor potenziellen Allergenen und Schadstoffen zu schützen, was bei der erhöhten Belastung in den Wintermonaten von Vorteil ist. Die Inhalation verbessert auch die Durchblutung der Schleimhäute, was die Selbstreinigung der Atemwege fördert und die körpereigene Abwehr stärkt.


Sowohl Mesh- als auch Ultraschall-Inhalatoren sind hierfür gut geeignet, wobei die Wahl des Geräts stets an die individuellen Bedürfnisse des Pferdes angepasst werden sollte. 

Wenn du Dir unsicher bist, welcher Inhalator am besten geeignet ist, kannst Du in unserem Blogbeitrag „Inhalatoren für Pferde im Vergleich“ weitere Informationen zu den Unterschieden und Vorteilen der verschiedenen Geräte nachlesen.

Du bist dir unsicher, welche Maßnahmen du noch ergreifen kannst? Du möchtest eine Zweitmeinung zu dem Gesundheitszustand Deines Pferdes?


Dann ist die Lungensprechstunde bei Dr. Sommerfeld das Richtige für Dich: Hier berät Dich unsere Tierärztin fernab von Stallhektik und Alltagsstress kompetent zu Deinen Fragen und den nächsten Schritten bei der Versorgung Deines Hustenpferdes.